Test: Pivot Shuttle SL

Vor einigen Tagen war Pivot Cycles bei uns zu Besuch. Mit im Gepäck: Eine große Testflotte aus E-MTBs in verschiedenen Rahmengrößen. Die Temperaturen waren zwar noch etwas frisch, aber einige von euch haben die Chance genutzt.
Auch wir selbst wollten uns diese Chance nicht entgehen lassen. Insbesondere das Shuttle SL schrie förmlich danach, endlich mal auf unseren heimischen Trails getestet zu werden. Es steht für eine neue Generation extraleichter E-MTBs, die ein besonders leichtgängiges, natürliches Handling bieten sollen.

Das Pivot Shuttle SL im Detail

Das Shuttle SL hat einen leichten Hollow Core Carbonrahmen mit zeitgemäßer Geometrie sowie einem DW-Link Hinterbau mit 132 mm Federweg. Das Rad rollt auf 29er Rädern, die Gabel hat 150 mm Federweg. Das sind soweit schon mal interessante Eckdaten für ein vielseitiges, modernes Trailbike.
Wesentlich für den Charakter des Shuttle SL ist auch der relativ neue Fazua Ride 60 Antrieb. Das komplette System inklusive Akku wiegt nur etwa 4,2 Kilogramm. Das maximale Drehmoment liegt bei 60 Nm, die kurzfristig mögliche Maximalleistung im Boost-Modus bei 450 Watt. Das leichte Antriebssystem schlägt sich natürlich auch im Gesamtgewicht nieder. In der Top-Ausstattung wiegt das Bike nur um die 17 Kilogramm.
Auch die Optik ist von einer gewissen Leichtigkeit geprägt. Auf den ersten Blick sieht man dem Shuttle SL seine Motorisierung nicht an. Der Antrieb wird über ein dezentes Bedienelement auf dem Oberrohr geregelt. Umfangreichere Konfigurationen sind in der dazugehörenden Smartphone-App möglich.

So fährt sich das Shuttle SL bergauf

Knopf auf dem Oberrohr drücken und los geht’s! Der kompakte Motor ist angenehm leise. Wir rollen in der niedrigsten Unterstützungsstufe erst mal entspannt raus aus der Stadt, rein in den Wald. Die ersten Meter bergauf sind erfrischend unspektakulär. Die Steigung erscheint uns auf einmal recht flach, und aus dem Tretlagerbereich hört man nur ein leises Summen.
Aber wir wollen es natürlich wissen: Was kann das Bike auf dem Trail? Hier wird schnell klar, dass das Konzept der Light-E-Bikes keine leere Marketingfloskel ist. Das Fahrverhalten ist von einer unglaublichen Agilität und Leichtigkeit geprägt. Aktiven Fahrstil belohnt das Shuttle SL mit einer Wendigkeit und Präzision, die man von E-MTBs bislang kaum kannte. Enge Spitzkehren wecken den Spieltrieb des Fahrers. Auf einmal ist man motiviert, auch etwas schwierigere Sektionen zu nehmen, die man ansonsten eher umfährt. Steile Stufen kommen dem Konzept ebenfalls sehr entgegen. Die Kombination aus niedrigem Gewicht, direkt ansprechendem Antrieb und griffigem DW-Link Hinterbau ist ideal für Freunde einer technischen, aktiv auf das Gelände eingehenden Fahrweise. It’s Playtime!

So fährt sich das Shuttle SL bergab

Auch bergab hat uns das Shuttle SL nicht enttäuscht. Die Geometrie ist lang und flach genug, um auch in sehr schwierigem Gelände große Sicherheit zu bieten. Aber noch besser gefallen hat uns das Bike auf unseren größtenteils naturbelassenen Hometrails. Einfach klassisches Mountainbike-Terrain. Hier blüht das Shuttle SL auf. Singletrails, Fichtenslalom, einfach mal eine Wurzel als Absprung nutzen. Hier beginnt man das Shuttle SL richtig zu lieben. Es lässt sich willig um die Kurve drücken, korrigiert bei Bedarf anstandslos die gewählte Linie und springt auch gerne mal über eine kleine Kuppe am Rande des Trails.
Dabei fühlt man sich immer sehr sicher. Der DW-Link Hinterbau fühlt sich tatsächlich nach etwas mehr Federweg an, als mit 132 mm faktisch zur Verfügung stehen. Seine Sensibilität bringt angenehme Traktionsreserven. Das Shuttle SL geht zudem auch recht souverän damit um, wenn man im Eifer des Gefechts doch mal ein wenig von der Ideallinie abkommt.