Freeski Action am Dachstein

Die ersten Gedanken an einen Dachstein-Frühsommerbesuch wurden schon relativ früh in der Saison erwägt und als dann auch die gewohnten Spring-Sessions meist ausblieben und der Frühling nie wirklich auf irgendeinem Berg omnipräsent war, wurde beschlossen die anfängliche Utopie zu verwirklichen.

Ende Mai, wenn schon Kaunertal und der Moreboards Park am Stubaier Gletscher schliessen und auch die Tirol Snowcard in Hintertux nicht mehr gilt, sollte am Dachstein gecampt werden. Die Vorstellung war klar: Slush, Bluebird, Rail-Gemetzel,Progression und nebenbei ein bisschen Party.Damit die Konzentration klar beim Shredden bleibt, ging es erst für ein Wochenende ins Wintersport-Mekka Innsbruck. Dort wurde ausgiebig gefeiert, nebenbei ein bisschen geskatet und auch ein Ausflug in die Area47 konnte nicht schaden, um sich ein bisschen von der Vorstellung, bald wieder auf einem Brett im Schnee zu sein, abzulenken.

Doch der alltägliche Blick auf die bergfex-Wetterprognose brachte uns schnell auf ganz andere Gedanken…. Wolken, Schnee, Regen, Wind und Temperaturen um den Gefrierpunkt auf dem Berg, sowie im Tal… wie sollte man da bloß gesund campen? Und wie sollte man motiviert fahren?
Schnell wurde im Kollektiv beschlossen nicht campen zu gehen, sondern irgendwie so günstig wie möglich eine Ferienwohnung, ein Hostel oder
ein Appartement zu finden. Mit ein wenig Glück passte sogar der erste Anruf und wir konnten uns wenigstens auf ein richtiges Dach über unseren Köpfen
freuen…

Keine Ahnung warum, aber irgendwie wurde am Montag noch ohne Frühstück 3 Stunden später abgefahren als geplant. Naja, sei’s drum.. Um 13 Uhr waren wir schliesslich an der Talstation am Dachstein angekommen.Ironischerweise wurden wir an der Kasse gefragt, ob wir das mit dem hochfahren wirklich Ernst meinten und ob wir denn schonmal auf die Webcam geschaut hätten… Kurz, ja das hatten wir, doch ein Wort beschreibt unser Denken trotz Nebellandschaft auf der Webcam ganz passend: YOLO!!

Die übermäßige Motivation blieb Anfangsoptimismus: Max hatte sich vor dem Trip neue Ski gegönnt und trotz massivem Kantenbearbeiten ein paar „Gewöhnungs-Problemchen“, die Sicht war so schlecht, dass Konturen im Schnee selbst mit Schlechtwetter-Glas kaum erkennbar waren und dieallgemeine Problematik der Schneeverhältnisse auf einem Gletscher kam noch hinzu. Trotzalledem hatte man seinen Spass und auch knapp zweieinhalb Stunden reichten um unten im Tal ein bisschen kaputt zu sein.

Nun wurde der Weg zur Wohnung eingeschlagen und überraschenderweise transformierte sich die Wohnung zu einem ganzen Haus für uns allein (inklusive W-Lan und Flachbild-Fernseher)! Dass nicht mehr geheizt wird, wurde schnell verdrängt: Ein riesiges Haus, für uns 7 junge Halunken, kaum Nachbarn, knapp 45€ pro Person für 4
Tage… perfekter geht’s kaum!

Mit dem Blick auf die Wettervorhersage, es sollte sich am Dienstag bessern, wurde schnell der Weg ins Bett gefunden. Auch der Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen machte große Hoffnungen, denn die Sonne schien. Und ja die Sonne schien schon, doch wie wir bald zu Gesicht bekamen irgendwie nur im Tal. Die Sicht war zwar besser als am Vortag, aber der Wind brachte gerade in der oberen Sektion des Parks seine Probleme mit sich. Vorallem Mo war schnell frustriert: Kein Trick klappte so wie sonst in der Saison und wenn es mal klappte dann wurde die Landung zur Rutschpartie. Bei den anderen klappte das meiste um weiten besser, auch die Wolken, die immer wieder ungünstig über den Bergrand zogen und die Sicht beeinträchtigten, gaben ihren Senf zu einem unterdurchschnittlichen Tag ab.

Der nächste Tag hieß wieder kein Bluebird am Berg, jedoch am Mittwoch den Park quasi für sich. Komischerweise wurde der Park schon früher als sonst, um 12h geschlossen und komplett neu geshapet. Die Crew hatte aber keine Lust die investierten 30-40 Euro für das Ticket in den Sand zu setzen und blieb spasseshalber noch im Kids-Park. Und wie es das Glück so will,teilte ihnen ein Shaper mit, dass der Pro-Park wieder (für sie) geöffnet würde, da es in der Nacht sowieso schneien solle. So standen wir vor einem pipifeinen und perfekt gespurten Park und endlich konnten wir einmal die 3er-Kickerline springen, was die Tage zuvor
aufgrund von Speedproblemen unmöglich schien. Die Sicht klarte auch soweit auf, dass man genug sehen konnte und so wurde ein bisschen gekickert und nebenbei auch mal die ein oder andere Line auf den Railsgerockt.

Vorallem Benni Butkovic von der BOTI Crew, der sich gedankenlos aus den Kickern rausließ, sah man die Freude richtig an und Tim Phillip’s Sonnenbrand trotz Nebel brachte viel Vergnügen mit sich.Mehr braucht man dazu auch nicht sagen: Spassfaktor 100%.Geträumt wurde von einer Wiederholung des
Mittwochs, am besten noch mit Sonne und Slush. Doch es sollte nicht so kommen. Der Donnerstag begrüßte uns mit Regen und Wolken, und null Sicht, weswegen entschlossen wurde, nicht auf den Berg zu fahren. Das Haus wurde geputzt und dann ging’s auf die Heimreise.

Eine Wiederholung gibt’s spätestens nächsten Frühling, dann hoffentlich mit Bluebird und ohne Downdays! Doch der nächste Trip steht schon fest:
Snowworld Landgraaf August/September 2013! Dann auch mit Video, denn da sind die Bedingungen immer gleich! To be continued!

Danke an alle die dabei waren, an Heidi (die reizende Vermieterin), an
die BOTI Crew und an Follow Me.

Max, Mo, Benni, Tim, Fredi, Irie und Olli