Dreiländerlauf, Powerman Ulm und Lörracher Stadtlauf

Dreiländerlauf in Basel, der Lörracher Stadtlauf, und dazwischen der Powerman Ulm 2017 (meine erste Duathlon-Langdistanz) – actionreiche zwei Wochen…

Die Wettkampfsaison 2017 ist mittlerweile in vollem Gang. Als eines meiner Saisonhighlights hatte ich den Powerman in Ulm ins Auge gefasst. Es sollte meine erste Duathlon-Langdistanz werden. Eigentlich war hierfür der Plan, dass ich zwei Wochen davor an einem 10km-Lauf in Wettkampftempo teilnehme. Da der diesjährige Schluchseelauf auf dieser neuen Distanz leider restlos ausgebucht und keine Alternative in der näheren Umgebung geboten war, wurde es dann eine spontane Teilnahme am Dreiländerlauf über die 10,3km eine Woche vor Ulm.

Dreiländerlauf Basel 2017

Der Dreiländerlauf in Basel ist allein schon wegen seiner Zielsetzung eine herausragende Veranstaltung: bei der Halbmarathon-Distanz werden die Landesgrenzen überschritten und das Dreiländereck wird läuferisch verbunden – grenzenloses Laufen… Auf der 10,3km-Distanz verbleibt man zwar die gesamte Strecke über in Basel, aber die Internationalität ist dennoch spürbar. Die Teilnehmer stammen aus vielerlei Nationen, um sich in ihrer vereinten Leidenschaft zu messen.

Dreiländerlauf_2017

Letztlich war es für mich eine gute Härteprobe und erfolgreiche Standortbestimmung zur derzeitigen Form. Die 10,3km konnte ich in einer Zeit von 37min finishen, was mir den 3. Platz der Gesamtwertung und den Sieg in der Alterskategorie einbrachte. Wäre es ein 10km-Lauf gewesen, so hätte ich damit zum ersten Mal meine persönliche 36min-Schallmauer durchbrochen – es läuft also. Dass ich den Lauf mit nagelneuen Laufschuhen bestritten hatte, kann ich im Nachhinein mit gutem Gewissen erzählen. Die Asics Noosa FF hatte ich mir kurzfristig für den Duathlon-Einsatz beschafft und bescherten mir ein gutes Laufgefühl ohne Beschwerden.

Eine Woche Regeneration bis zum Powerman Ulm – nicht viel, aber das sollte schon passen. Somit war die Woche vor dem Langdistanz-Duathlon nur mit lockeren Einheiten verbunden. Letzte Justierungen am geliehenen Zeitfahrrad, Equipment und Verpflegung richten – was man eben als Wettkampfvorbereitung so macht (neben der normalen Arbeit nachgehen natürlich).

Powerman Ulm 2017 und Deutsche Meisterschaft der DTU

Der Powerman in Ulm war von der DTU als offizielle Deutsche Meisterschaft im Langdistanz-Duathlon ausgeschrieben. Wer also die 10km Laufstrecke, die 80km Radfahren und den abschließenden Lauf über 20km am schnellsten hinter sich bringt, darf sich Deutscher Meister nennen. Da die DTU – wie im Triathlon üblich – auch die Altersklassen ehrt, gilt dieser Titel auch für die verschiedenen Alterskategorien. Das Treppchen in meiner Altersklasse hatte ich definitiv im Auge – bei perfekten Bedingungen und optimaler Tagesform sollte es vielleicht sogar für den AK-Titel reichen (soweit mal meine Wunschgedanken).

Powerman Ulm 02

 

Den ersten Lauf über 10km absolvierte ich in 37min. Es war ein kontrollierter Lauf in Wohlfühltempo – ans Limit gehen war fehl am Platz. In der Wechselzone hieß es dann möglichst schnell die Laufschuhe in Radschuhe tauschen und das Zeitfahrrad aus der Reihe ausfädeln. Die Radstrecke (40km Runde, die es zweimal zu bewältigen galt) hatte ich tags zuvor in lockerem Tempo abgefahren und mir die Schlüsselstellen eingeprägt. Mit Druck ging es an der Donau entlang auf die zunächst flach verlaufende Schnellstraße. Etwas mehr Druck auf dem Pedal hatte an diesem Tag einmal mehr Sebastian Retzlaff, der mich mit Tempoüberschuss überholte. Dranhängen war nicht nur wegen des Windschattenverbots kein Thema. Die sonnigen Temperaturen und seine Radleistung hätten mir den Stecker gezogen. Somit hieß es mein Tempo finden und trotzdem immer etwas zu forcieren – kontrolliert und im Hinblick auf den abschließenden Lauf dosiert, da ich die Distanz und mein Laufgefühl in Wettkampfbelastung mit dem geliehenen Rennvelo nicht kannte. Nach einem anfänglich flachen Abschnitt über 15km ging es dann in die erste knackige Steigung. Hier hieß es einfach Durchdrücken und die Stimmung genießen. Ab dort war’s dann ein welliger Verlauf mit Richtungswechseln, was die Strecke abwechslungsreich machte. Besonders wichtig war an diesem Tag die einzige Verpflegungsstelle auf der Radstrecke, die es zu nutzen galt. Selten habe ich bei einem Radrennen so viel getrunken – aber das war sicherlich auch gut so.

Nach 2h12min für die 80km erreichte ich die Wechselzone, um ein letztes Mal in die Laufschuhe zu schlüpfen. Ab hier hieß es eine 5km Laufstrecke vier Mal zu bewältigen und die verbliebenen Energiereserven zu mobilisieren. Natürlich ging das nicht mehr ganz so locker leicht von der Hand wie beim ersten Lauf – aber dennoch fühlte es sich so an, also könnte ich auch im Vergleich zu meinen Kontrahenten ein gutes Lauftempo gehen. Nachdem ich ein paar Plätze gutmachen konnte, erreichte ich nach 1h22min Laufzeit das Ziel im Donaustadion. Glücklich über meine erste Duathlon-Langdistanz zeigte mir die Ergebnisliste, dass ich mit meinen 4h14min48s den 12. Platz in der Powerman-Gesamtwertung erzielen konnte – und es tatsächlich zum Sieg in der Altersklasse im Rahmen der Wertung zur Deutschen Meisterschaft gereicht hat. Somit darf ich nun laut Nominierungskriterien der DTU unter deutscher Flagge zur Duathlon-WM nach Zofingen, welche am 03. September 2017 stattfindet. Ich bin gespannt, wie sich meine Leistung bis dahin entwickeln lässt.

Powerman Ulm 04

 

Lörracher Stadtlauf 2017

Sicherlich nicht vollständig regeneriert stand dann noch am darauffolgenden Donnerstagabend der Lörracher Stadtlauf auf dem Plan. Da es sich um einen relativ kurzen Lauf über 6,2km durch die Innenstadt handelt,  war die Gefahr einer völligen Erschöpfung (Überlastung) kalkulierbar – und gleichzeitig eine gute Erfahrung, was der Körper so leisten kann. Ohne taktisches Geplänkel ging’s um 20 Uhr auf die 5 Runden umfassende Laufstrecke.

LörracherStadtlauf 01

Möglichst schnell starten und schauen, wie ich das Tempo ins Ziel retten kann war die Devise. Zwei Läufer waren relativ schnell enteilt und so befand ich mich in den ersten beiden Runden auf Platz 3. Dass es schwer werden würde, diese Platzierung zu halten, war mir aufgrund der guten Laufbesetzung bewusst. So kam es auch, dass ich doch noch Plätze abgeben musste und auch in meiner Altersklasse das Treppchen knapp verfehlte. Zufrieden und glücklich bin ich über meine Laufzeit in 21min13s trotzdem. So schnell war ich in Lörrach noch nie unterwegs und ein 6. Platz gesamt (4. Platz AK) ist nicht nur wegen der Belastung vom Wochenende eine Platzierung, die mich happy macht.

LörracherStadtlauf

Jetzt heisst es Energie tanken und sich für den herannahenden Black Forest Ultra Bike mal wieder mit den etwas gröberen Stollen am Rad beschäftigen. Dort geht’s dann auf die Marathon-Strecke…

Fotos Stadtlauf Lörrach: Kristoff Meller