Trainingslager Lanzarote 2017

Dem Winter entfliehen und der Sonne entgegen – so in etwa war die Zielsetzung für das Trainingslager Lanzarote 2017.

Während sich in heimischen Gefilden die Wintersporthungrigen im Schnee vergnügen, machten sich sieben Sportler zum „RSV Rheinfelden Trainingslager Lanzarote 2017“ auf den Weg Richtung Süden. Ziel war der Club La Santa – ein ideales Winter-Trainingsrevier für Radsportler, Triathleten, Schwimmer, und und und.

Am Ankunftstag bezogen wir unsere Unterkunft und inspizierten die Clubanlage – für eine Ausfahrt mit dem Rennrad war es leider zu spät. Die Radausgabe hatte schon geschlossen. Als Alternativprogramm schnürten ein paar nimmersatte Sportfreaks ihre Laufschuhe und drehten einige Runden auf der Bahn.

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Noch bevor es am nächsten Tag zum Frühstück ging, belagerten wir die Radstation: „7x Cannondale SuperSix EVO bitte“ – die Pedale gab’s (wer auf Wattmessung verzichten kann) in allen gängigen Pedalsystemen mit dazu.

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Die erste Ausfahrt brachte uns zugleich den ersten Gran Fondo im Februar 2017 ein – in Zahlen: 103km und ca. 1.400 Höhenmeter. Wir hatten uns für eine Tour durch den Nationalpark Timanfaya vorbei an Vulkankesseln entschieden.

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Nach landschaftlich eindrucksvollem Start folgte eine eindrückliche Begegnung der anderen Art. Eine fiese Rampe stellte sich uns in den Weg und bot Gelegenheit zur Standortbestimmung für die nicht vorhandene Bergwertung. Nachdem wir uns dann alle in Femés eingefunden hatten, ging’s in der Himmelsrichtung Nordost weiter. Jubelten wir bisher noch über die super Asphaltbedingungen auf Lanzarote, bot sich auf der Straße nach Nazaret kurzzeitig ein etwas anderes Bild. Nur das dazu: die GoPro-Halterung hat dem dortigen Shakertest leider nicht standgehalten und zerbrach. Dass diese Straße beim Ironman Lanzarote in anderer Richtung befahren wird, lässt um die ein oder andere Carbonfelge bangen – aber vielleicht auch deswegen gilt der Wettkampf auf Lanzarote als der härteste Ironman (neben weiteren Hürden wie Wind, Höhenprofil, und noch mehr). Im weiteren Verlauf der Strecke zeigte sich der Straßenbelag wieder von der besseren Seite und wir hatten „nur“ noch mit dem Wind zu kämpfen.

Nach der Tour noch an den Pool? Hey, der läuft nicht weg – lasst uns noch einen Koppellauf über 10km um die Clubanlage einbauen. OK! Gesagt – getan. Am Pool waren wir dann natürlich auch noch ;-)

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Am darauffolgenden Morgen starteten die Earlybirds wieder mit Schwimmtraining im 50m-Pool. Nach stärkendem Frühstück ging’s diesmal in den Norden von Lanzarote – bis zum Mirador del Rio und in einer Schleife wieder zurück zum Club: 111km und 1.600 Höhenmeter. Bei unserem Zwischenstopp an der Ermita de las Nieves trafen wir auf die Tages-Zielankunft des „4 Stage MTB Race Lanzarote“ – ein 4-tägiges MTB-Etappenrennen, welches vom 04.-07. Februar auf der Kanareninsel stattfand. Wir interessierten uns dort oben allerdings mehr für die super Aussicht auf die Küste – und nach kurzer Stärkung und Fotoshooting ging’s gleich weiter. Auch an diese Tour ließen die Läufer noch ein Koppeltraining folgen.

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Für die Ironman-Radstrecke früher auf’s Rad – das war die Ansage des heutigen Tages. Wir suchten uns bzgl. Wetterprognose den besten Tag der Woche für unsere Königsetappe aus – es sollte wenig Wind und viel Sonne geben. Mit dem „wenig Wind“ ist das aber so eine Sache auf Lanzarote…

Da wir im nördlichen Teil der Insel unsere Unterkunft hatten, beschlossen wir unseren Start und das Ziel der Strecke in den Club La Santa zu legen. Somit hatten wir zwar nicht den originalen Streckenverlauf – aber der nötige Respekt ist jedem Lanzarote Ironman-Finisher trotzdem sicher. Die Streckenführung ist quasi eine große Sightseeing-Runde über die Insel – und der besagte Wind macht es auch bei guten Windbedingungen nicht wirklich einfach. Da wir uns an kein Windschattenfahrverbot zu halten hatten, bündelten wir unsere Kräfte etwas. Für einen funktionierenden Belgischen Kreisel müssten wir aber wohl mal ein separates Training einbauen – hier besteht Optimierungspotential.

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Da wir uns die offizielle Start-/Zielpassage in Puerto del Carmen sparten, standen nach der Tour 163km und 2.150 Höhenmeter auf der Uhr. So war dann noch genügend Zeit für einen weiteren Koppellauf über 10km.

Der Mittwoch war als Ruhetag ausgerufen. Dieser wurde auf vielfältigste Art und Weise genutzt: Schwimmtraining, Body Balance, Bauchmuskeltraining, Windsurfen, Relaxen am Pool – und Radfahren. Ja, zwei nimmermüde Radfahrer konnten auch am Ruhetag der kurbelnden Beinbewegung nicht widerstehen – wenn auch nur für lockere 50km ;-)

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Vor dem Ruhetag die Radstrecke der Ironman-Langdistanz – also danach ab auf die 70.3-Radstrecke! Da der Ironman 70.3 auf Lanzarote vor der Haustür des Club La Santa ausgetragen wird, konnten wir diesmal die originalen gpx-Daten auf unserem Garmin verwenden. Den Teil auf der Schnellstraße Richtung Abzweig Tabayesco interpretierten wir jedoch etwas eigenmächtig und waren daher auf einer ruhigeren Straße unterwegs. Zu berücksichtigen gilt dabei dann jedoch, dass Garmin einen gern zum Ausgangspunkt zurücklotst, bei dem man die Strecke verlassen hat – was zum Glück von ein paar mitdenkenden Begleitern mit Widerstand ignoriert und korrigiert werden konnte. Ab Tabayesco hieß es „Feuer frei!“ für die Bergfahrer. Es galt einen langen Anstieg zu bewältigen. Auf den letzten Teil des Anstiegs freute ich mich schon besonders, da dieser zuvor schon als Abfahrt befahren wurde und schöne Serpentinen beheimatet. Die anschließende Abfahrt nach Teguise gebot volle Konzentration. Starke seitliche Winde störten die Kontrolle über das Rad – Glück uns, die mit wenig windanfälligen Laufrädern unterwegs waren. Der Seitenwind drehte sich gegen Ende der Runde in Gegenwind und so galt es auch auf abschüssigen Streckenstücken mit viel Pedaldruck und in Windschattenposition dem Ziel entgegen zu kurbeln. Tagesleistung: 95km und ca. 1.250 Höhenmeter. Was mit Earlybird-Schwimmen begonnen hatte, mit der 70.3-Radstrecke seinen weiteren Verlauf fand, wurde mit einem schnellen Koppellauf über 10km abgeschlossen. Erfrischung gab’s für die Beine im kühlen Nass und für die Seele mit kühlem Getränk.

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Die Wetteraussichten für den Freitag waren eigentlich recht gut. Dass es dann auf unserer Tour Richtung Süden der Insel zu regnen begann, wurde mit Blick auf die Wetterapp ungläubig wahrgenommen. Da aber letztlich das zählt, was in der realen Welt passiert, zersplitterte die Gruppe mit zunehmender Kilometerzahl – denn nicht alle waren gewillt, sich einem Regenschauer auszusetzen. Letztlich waren es noch Chris und ich, die auf der ursprünglich geplanten Route unterwegs waren. Eine ordentliche Dusche später zeigte sich dann doch noch die vorhergesagte Sonne und so durften wir die steile Rampe nach Femés ohne Regenjacke, dafür von Sonne und Steigung aufgeheizt, in Angriff nehmen. Den weiteren Verlauf passierten wir einen eindrücklichen Vulkankrater, der das Wetter vergessen machte. Mit dem Einkehren zu Kaffee, Cola und Kuchen in San Bartolomé war auch der Hunger gestillt und damit ging’s gemeinsam mit Michus (ja, die Insel ist klein) auf die verbleibenden Kilometer.

Never change a running system: also auch heute wieder ab in die Laufschuhe und noch einen Koppellauf angehängt – der Feierabend will verdient sein.

Den letzten Tag auf Lanzarote wollten wir eigentlich nochmal in der Sonne genießen – stattdessen begrüßte uns ein ordentlicher Regenschauer, der die Tagespläne in unterschiedliche Richtungen entwickeln ließ: nach relaxtem Start ging’s für manche in Sportkurse, zum Schwimmen oder Laufen. Chris und Michus schwangen sich mit Eintreffen der Sonne doch nochmal auf die Räder – für mich hieß es die Sonne am Pool einfangen.

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Alles in allem eine sehr gelungene Trainingswoche auf Lanzarote, die sich dem Abflug entgegen neigte. Trainingslager Lanzarote und Club La Santa – gerne wieder!

Sportliche Grüße,
Ronnie

PS: bis auf einen Plattfuß und die gebrochene GoPro-Halterung gab es keine weiteren technischen Ausfälle. Die Cannondale-Leihräder erwiesen sich als treue Begleiter unseres Traingslagers.